Von Rolltreppen und Gewohnheiten

Hast Du bereits vom Walker Effekt gehört? Oder war Dir das “Broken Escalator-Phänomen” ein Begriff?

Mir nicht, dabei habe ich es immer wieder erlebt, wenn ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs war:
Gemeint ist das Straucheln und sich irgendwie unsicher fühlen, sobald man eine defekte, sprich sich nicht bewegende Rolltreppe betritt.

Erst vor einigen Tagen, habe ich gelernt, dass uns hier unser Gehirn einen Streich spielt. Es geht davon aus, dass Rolltreppen in Bewegung sind und ist darauf gepolt, dass wir uns darauf sofort einen festen Stand suchen müssen.

Die Macht der Gewohnheit

Das Lustige war – keine 60 Minuten, nachdem ich das gelesen habe, ging ich auf eine defekte Rolltreppe zu. Mit meinem neu erworbenen Wissen musste das ja nun sicher anders laufen. Ohne Schwanken und komisches Gefühl.

Von wegen… nichts war anders. Gar nichts!
Dafür nahm ich nun die Menschen, die vor mir gingen erstmals in dieser Situation bewusster wahr.

Sie gingen extrem vorsichtig. Irgendwie leicht schwankend.

Und wir wundern uns ernsthaft, dass wir mitunter so lange brauchen, um aus Gewohnheiten auszubrechen und dauerhaft unser Verhalten oder unsere Einstellung zu ändern? ?